Natsume Sōseki (1867–1916) – Schriftsteller und Haikudichter

Natsume Sōseki Portrait generiert von ChatGPT nach Originalfotos

Oben: Das Portrait generierte ChatGPT nach Originalfotos

Er war ein Denker, ein Zweifler, ein stiller Träumer. Und einer der größten Schriftsteller Japans. Doch was viele nicht wissen, Natsume Sōseki war auch ein leidenschaftlicher Haiku-Dichter. Um die zweitausend Dreizeiliger hat er im Lauf seines Lebens verfasst. Nicht als Spielerei. Nicht als Mode. Sondern als Ausdruck einer inneren Notwendigkeit – als Mittel, mit der Welt und sich selbst ins Reine zu kommen.

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Tan Taigi (1709–1771) – Ein Haiku-Leben zwischen Dichterklause und Vergnügungsviertel

Tan Taigi (1709–1771) - Ein Haiku-Leben zwischen Dichterklause und Vergnügungsviertel

Oben: Zeitreisefoto des Tan Taigi nach einem zeitgenössischen Holzschnitt von einer KI erstellt

Kyōto, Mitte des 18. Jahrhunderts: In den schmalen Gassen des ummauerten Vergnügungsviertels Shimabara flimmern Öllampen, in den Teehäusern wird gelacht, diskutiert, musiziert. Und mittendrin sitzt ein Dichter, der seinen Unterschlupf Fuya-an nennt – die Klause ohne Nacht.

Der Name ist Programm: Hier wird nie ganz dunkel, die Stimmen und das Licht halten bis in die Morgenstunden. Der Zusatz 五雲坊 (Mönch der fünf Wolken) war einer seiner bekannten Künstlernamen.

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Ōshima Ryōta (1718-1787) – Erneuer des Haiku

Ōshima Ryōta dichtet (KI Bild)

Stell dir vor, du bist im alten Japan unterwegs, irgendwo zwischen Edo (dem heutigen Tokio) und den Bergregionen Shinanos. Es riecht nach feuchter Erde, die Kiefern stehen im Wind, und du hörst das Plätschern des Mairegens …

So beginnt etwas, das heute als Haiku bekannt ist – und Ōshima Ryōta war einer der Männer, die dieser Form im 18. Jahrhundert neues Leben eingehaucht haben. Einer, der gegen den Strom dichtete. Mit Leidenschaft, mit Humor – und mit einem Blick für das Wesentliche.

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Mukai Kyorai (1651-1704) – Haiku-Dichter aus der Hütte der fallenden Kaki

Mukai Kyorai (1651-1704) – Haiku-Dichter aus der Hütte der fallenden Kaki

Oben: KI Porträt von Kyorai nach einer Zeichnung von Yokoi Kinkoku (1761–1832)

Es ist eine stille Ecke im Westen von Kyōto. Dort, wo sich die Bambushaine von Sagano in den Hang schmiegen und das Licht durch das Blattwerk flimmert, steht eine unscheinbare Hütte. Ihre Mauern sind aus Lehm, das Dach gedeckt mit Stroh. Vor der Tür – ein Kakibaum, dessen Früchte im Herbst in leuchtendem Orange reifen. Sie fallen, wie der Name der Hütte sagt, zu Boden.

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Nozawa Bonchō (1640 – 1714) – Ein unangepasster Schüler Bashōs

Nozawa Bonchō (1640 - 1714) – Ein unangepasster Schüler Bashōs

So könnte er ausgesehen haben … Bonchōs Züge sind nicht überliefert. Es gibt keine Portraits oder Zeichungen des Dichters, auf denen sein Äußeres erkennbar wäre.

Matsuo Bashō ist heute der bekannteste Name der klassischen Haikudichtung. Doch um ihn herum entstand ein Kreis von Dichtern, die seine Ideen mittrugen, kommentierten – und zum Teil auf ihre Weise erweiterten. Einer der markantesten unter ihnen war Nozawa Bonchō. Kein folgsamer Schüler, sondern ein selbstbewusster Mitgestalter. Seine Dichtung steht für eine klare, unprätentiöse Form der Beobachtung, die auch heute noch überzeugt.

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