Mukai Kyorai (1651-1704) – Haiku-Dichter aus der Hütte der fallenden Kaki

Mukai Kyorai (1651-1704) – Haiku-Dichter aus der Hütte der fallenden Kaki

Oben: KI Porträt von Kyorai nach einer Zeichnung von Yokoi Kinkoku (1761–1832)

Es ist eine stille Ecke im Westen von Kyōto. Dort, wo sich die Bambushaine von Sagano in den Hang schmiegen und das Licht durch das Blattwerk flimmert, steht eine unscheinbare Hütte. Ihre Mauern sind aus Lehm, das Dach gedeckt mit Stroh. Vor der Tür – ein Kakibaum, dessen Früchte im Herbst in leuchtendem Orange reifen. Sie fallen, wie der Name der Hütte sagt, zu Boden.

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Nozawa Bonchō (1640 – 1714) – Ein unangepasster Schüler Bashōs

Nozawa Bonchō (1640 - 1714) – Ein unangepasster Schüler Bashōs

So könnte er ausgesehen haben … Bonchōs Züge sind nicht überliefert. Es gibt keine Portraits oder Zeichungen des Dichters, auf denen sein Äußeres erkennbar wäre.

Matsuo Bashō ist heute der bekannteste Name der klassischen Haikudichtung. Doch um ihn herum entstand ein Kreis von Dichtern, die seine Ideen mittrugen, kommentierten – und zum Teil auf ihre Weise erweiterten. Einer der markantesten unter ihnen war Nozawa Bonchō. Kein folgsamer Schüler, sondern ein selbstbewusster Mitgestalter. Seine Dichtung steht für eine klare, unprätentiöse Form der Beobachtung, die auch heute noch überzeugt.

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Hakō, eine Dichterin aus dem alten Japan

Hakō, eine Dichterin aus dem alten Japan

So hätte sie aussehen können – die Frau, die eine rote Feder hielt. Einige Verse sind erhalten. Ihr Gesicht nicht. Doch dieser Ausdruck kommt ihr vielleicht nahe: wach, diszipliniert, aber nicht gebändigt, achte aufs Haar …


Die rote Feder: Poesie einer unbeirrbaren Frau

In einer Zeit, in der das Dichten den Männern gehörte und die Regeln festgezurrt waren, schrieb sie sich mit roter Feder in die Literaturgeschichte: Hakō (羽紅) war eine der wenigen namentlich bekannten Dichterinnen der Edo-Zeit. Ihr Name – ein Bild aus „Feder“ (羽) und „Karmesinrot“ (紅) – war nicht nur ein Pseudonym. Er war Programm.

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Yokoi Yayu (1702-1783) – Der Samurai unter den Haiku-Dichtern

Yokoi Yayu in fortgeschrittenem Alter, dargestellt mit Schreibutensilien.

Yokoi Yayu in fortgeschrittenem Alter, dargestellt mit Schreibutensilien. KI generiert nach einer alten Zeichnung (sie ist weiter unten zu sehen)

Yokoi Yayu (1702–1783) – der Samurai, der Haiku liebte

Wenn man an klassische Haiku denkt, tauchen sofort die großen Namen auf: Bashō, Buson, Issa. Doch es gibt auch andere Meister, die sich mit feinem Witz und Ernst einen Platz in der Geschichte erdichtet haben. Sie sind nicht minder großartig – einer von ihnen ist Yokoi Yayu.

Geboren 1702 in Nagoya, mitten in der goldenen Mitte der Edo-Zeit, wuchs Yayu als Sohn einer angesehenen Samurai-Familie auf. Der Vater war Beamter im Dienste des Owari-Klans, einer mächtigen Tokugawa-Seitenlinie. Pflichtbewusstsein war also Pflichtprogramm. Und Yayu? Er machte mit – aber auf eigene Art.

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Bashō – 11 seiner berühmtesten und bekanntesten Haiku

Bashō - 11 seiner berühmtesten und bekanntesten Haiku

Haiku Highlights von Matsuo Bashō. Mit dabei sind ein (unvermeidlicher) Frosch, ein Teich, Sommergras, Tempelglocken, Träume … Und schon wird das alte Japan wieder lebendig.

Diese Dreizeiler sind weithin geschätzt und über den Kreis der Haikuliebhaber hinaus bekannt. Sie werden häufig gezeigt und noch öfter erwähnt. Sie beweisen, dass der Meister nichts von seiner Faszination eingebüßt hat. Einziges Manko, die Gewöhnung. Aber es gibt ja noch rund 900 weitere Haiku von Matsuo Basho.

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