Oku no Hosomichi – Der schmale Pfad ins Hinterland von Matsuo Basho – Reiseabschnitte 1-12

Oku no Hosomichi // Der schmale Pfad ins Hinterland von Matsuo Basho

Dieses Reisetagebuch wurde 1689 von dem berühmten Haikudichter Matsuo Basho verfasst. Die beschwerliche Reise unternahm er am Ende seines Lebens.

Oku no Hosomichi ist ein Text, der Natur und Landschaft nicht unbedingt realistisch zeigt. Der alte Stil ist leicht, assoziativ, unvollständig, geprägt von Schweigen, Andeutungen und Brüchen. Wichtiger als geografische Genauigkeit ist die persönliche Stimmung der Reisenden.

Erzählerisch schlicht, schreibt Basho hier nicht auf dem literarischen Niveau moderner Erzähler, das musste erst noch erfunden werden. Er berichtet in lockerer, poetischer Form. Zentrale Elemente sind, wie könnte es anders sein, seine eingestreuten Originalhaiku. Allein ihretwegen lohnt die Lektüre. Hier sind sie sozusagen in ihrem natürlichen Umfeld zu sehen.

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Haiku, was ist das Geheimnis der beliebten Kurzgedichte?

Haiku, was ist das Geheimnis der beliebten Kurzgedichte?

Ein Haiku ist ein winziges Gedicht, traditionell aus Japan – alt, echt und unverfälscht. Es braucht keine Erklärung, keine Interpretation. Was aber nicht heißt, dass man alles immer sofort versteht. Meist geht es um die Natur, die Jahreszeiten und uns in der fließenden Welt.

Haiku sind keine Zaubersprüche. Man muss schon selbst etwas tun. Aber sie arbeiten nicht mit kryptischen Metaphern oder literarischen Rätseln. Sie stellen den Leser nicht vor Aufgaben. Man braucht keine besondere Vorbildung und muss nicht literaturerfahren sein, um sie zu genießen. Haiku sind unmittelbar. Einfach da.

So ist die Welt:
Schmetterlinge –
und alles andere eben auch.

Nishiyama Soin (1605–1682)

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Yosa Buson, Haikudichter und Maler – Leben und Werk

Yosa Buson, Haikudichter – Leben und Werk

Yosa Buson (1716–1784) gilt neben Matsuo Basho und Kobayashi Issa als einer der größten Haiku-Dichter der Edo-Zeit. Er war nicht nur ein herausragender Lyriker, sondern auch ein bedeutender Maler. Im Haiga, das ist die Verbindung von Haiku und Bild, entwickelte er eine neue Ausdrucksform.

Geboren wurde Buson in der Nähe des Yodo-Flusses, im heutigen Osaka. Sein ursprünglicher Familienname war Taniguchi. Über seine Kindheit ist wenig bekannt; nach Überlieferung war er der Sohn einer Dienstmagd namens Gen und eines Dorfvorstehers. Eine frühe Station seiner Kindheit soll der Seyaku-ji-Tempel in Yosano gewesen sein, dem er später ein Faltbild als Dank schenkte.

Einsam im Geäst
rastet der Mond –
die Dreizehnte Nacht.

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Matsuo Basho – Leben, Werk und Bedeutung des größten Haiku-Dichters

Matsuo Basho // Leben, Werk und Bedeutung des größten Haiku-Dichters

Matsuo Bashō (1644–1694) war der berühmteste Dichter der japanischen Edo-Zeit. Heute gilt er als der Meister des Haiku schlechthin.

Geboren wurde er als Matsuo Kinsaku in der Provinz Iga. Basho entstammte einer Samuraifamilie. Schon als Junge kam er mit der Dichtkunt in Berührung, als er am Hof eines lokalen Adeligen diente. Man teilte die Leidenschaft für das Kettengedicht Renga. Aus ihm sollte später das Haiku hervorgehen.

Nach dem Tod seines Dienstherren verließ Basho den Weg einer offiziellen Karriere und widmete sich ganz der Poesie. In Edo, dem heutigen Tokio, wurde er bald für seinen schlichten, natürlichen Stil bekannt.

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Masaoka Shiki – Der Haiku Revolutionär

Masaoka Shiki

Masaoka Shiki (1867–1902) hat in nur 34 Lebensjahren geschafft, was Generationen vor ihm nicht wagten: Er holte das Haiku aus der Vergangenheit und führte es ins moderne Japan. Mit über 20.000 Gedichten hinterließ er ein gewaltiges Werk. Dem zum Trotze war sein Leben geprägt von Krankheit, Schmerz und einer radikalen Liebe zur Wahrheit in der Poesie.

Geboren in eine verarmte Samurai-Familie, verlor er früh den Vater. Schon als Schüler war er rebellisch, politisch interessiert. Vor allem aber war er ehrgeizig genug, sich mit 16 auf eigene Faust nach Tokio durchzuschlagen. Dort traf er nicht nur auf den später berühmten Schriftsteller Natsume Soseki (1867–1916), sondern begann auch, das Haiku neu zu denken: nicht mehr verträumt und spielerisch, sondern klar, realistisch, und dennoch weiterhin naturverbunden.

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