
Du suchst nach einem Moment der Ruhe? Diese 14 Haiku bieten dir eine kleine Auszeit. Sie sind kurz, sie sind einfach und sie dir helfen dabei, den Kopf frei zu bekommen. Ideal für zwischendurch. Ob am Schreibtisch, unterwegs oder vor dem Einschlafen.
Ein Haiku ist auch nur ein Gedicht. Aber es ist eine Einladung zur Achtsamkeit. In wenigen Worten entsteht ein Bild, das beruhigt und den Moment bewusst macht.
Du brauchst nichts weiter als eine Minute und etwas Vorstellungskraft. Das Haiku übernimmt den Rest – ganz ohne Anstrengung, ohne Rätselraten. Einfach lesen, wirken lassen und entspannen.
Diese kleine Sammlung eignet sich perfekt zur Stressbewältigung, zum Innehalten und zum Wiederentdecken deiner inneren Ruhe. Haiku lesen heißt: dem Alltag für einen Augenblick entkommen. Es wirkt, und es geht immer. Probiere es einfach aus …
🕊️ Beginn des Tages – zartes Erwachen
Morgendämmerung –
Im Brunneneimer
schwimmt eine Kamelie.
Yamamoto Kakei (1648-1716)
Das Mondlicht
bleibt bei den Blumen,
selbst im Morgendämmer noch.
Fukuda Chiyo-ni (1703–1775)
Im Schatten der Blätter –
eine Melone als Kissen
für das junge Kätzchen!
Kobayashi Issa (1763–1828)
🌤️ Tageslauf – Einfachheit, Natur, Einkehr
Stille –
vom Ufer gegenüber
ein Lachen.
Masaoka Shiki (1867–1902)
Weiße Papierdrachen
treiben vorüber –
Abenddunst.
Tan Taigi (1709–1771)
Den ganzen Tag
kein Wort –
nur die Wellen.
Taneda Santoka (1882–1940)
Haiku? Wenn du Haiku zum ersten Mal liest, kannst du sie einfach auf dich wirken lassen. Klassische Haiku sind immer:
– authentisch, nicht nachgemacht
– wirksam, wie Medizin, aber voller Poesie
– traditionsverbunden, aber nie museal
– zeitlos, jedoch nicht verstaubt
Probiere den Haiku-Deuter (mit KI). Für mehr Hintergrund und Tipps zur Anwendung im Alltag gibt es weiterführende Seiten:
↬ Was ist ein Haiku?
↬ Was ist das Geheimnis der Haiku?
🌇 Abend – Wärme, Rückzug, Licht
Im Abendwind –
die Blüten der weißen Rose,
wiegen sich alle.
Masaoka Shiki
Abendrot,
Stille,
den Reistopf schrubben.
Taneda Santoka
Im Abend verweilen,
auf einem Kissen aus Gras –
fernab von Zuhaus.
Ryokan Taigu (1758–1831)
Rote Bergblätter –
die Abendsonne kehrt
in den Himmel zurück.
Kobayashi Issa
🌌 Nacht – Schatten, Rückzug, Loslassen
Was ich auch anschaue,
die Berge, das Meer …
Herbstabend!
Kobayashi Issa
Der Herbstvollmond
schaukelt und schwankt
im Auf und Ab der Wellen.
Kobayashi Issa
Im Schatten sitzend,
das Tatamizimmer
dem Mond überlassen.
Natsume Seibi (1748–1816)
Unter dem Sichelmond
sinkt Stille
in die Dinge ein.
Fukuda Chiyo-ni
Schnee fällt auf Schnee –
in der Stille
bin ich.
Taneda Santoka

Werkstattbericht
Die Grafiken wurden von DALL-E und dem Microsoft Designer via Bing generiert.
Wie ich übersetze
Die Übersetzungen stammen von Lenny Löwenstern. Jede Zeile wurde sorgsam bearbeitet – nicht automatisch, sondern mit modernen Werkzeugen. Ziel war, das Wesen der japanischen Originale zu bewahren – in einer Sprache, die heute berührt.