Yokoi Yayu (1702-1783) – Der Samurai unter den Haiku-Dichtern

Yokoi Yayu in fortgeschrittenem Alter, dargestellt mit Schreibutensilien.

Yokoi Yayu in fortgeschrittenem Alter, dargestellt mit Schreibutensilien. KI generiert nach einer alten Zeichnung (sie ist weiter unten zu sehen)

Yokoi Yayu (1702–1783) – der Samurai, der Haiku liebte

Wenn man an klassische Haiku denkt, tauchen sofort die großen Namen auf: Bashō, Buson, Issa. Doch es gibt auch andere Meister, die sich mit feinem Witz und Ernst einen Platz in der Geschichte erdichtet haben. Sie sind nicht minder großartig – einer von ihnen ist Yokoi Yayu.

Geboren 1702 in Nagoya, mitten in der goldenen Mitte der Edo-Zeit, wuchs Yayu als Sohn einer angesehenen Samurai-Familie auf. Der Vater war Beamter im Dienste des Owari-Klans, einer mächtigen Tokugawa-Seitenlinie. Pflichtbewusstsein war also Pflichtprogramm. Und Yayu? Er machte mit – aber auf eigene Art.

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Herbstlaub – 14 Haiku über Vergänglichkeit und die Schönheit fallender Blätter

Herbstlaub – 14 Haiku über Vergänglichkeit und die Schönheit fallender Blätter

Herbstlaub … so schön es auch ist, so schnell geht es ins Kitschige. Die Lyrik ist nicht gefeit, im Gegenteil. Wehmütig darf er aber schon werden.

Allzu viel romantisieren. davor sollte man sich hüten, denn auch der Herbst ist eben nur der Herbst, nichts weiter. Aber voller Wunder. Die Farben der Bäume, der Blätter, die Veränderung, die wir mit allen Sinnen wahrnehmen können; man muss nur schauen, riechen, spüren und hören.

Die Blätter fallen, wir stehen staunend da, sehen und hören dem Rascheln zu. Vielleicht liegt darin schon das ganze Glück. Unbedingt in einem Wald oder an einem baumgesäumten Fluss erleben. Die sind nie weit eintfernt. Ach, aus dem Fenster schaut es sich auch schön.

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Wie Haiku uns hören lassen – der Klang der Natur

Wie Haiku uns hören lassen - der Klang der natürlichen Welt

Japaner hatten und haben ein feines Gehör für natürliche Geräusche – ob plätschernd, sickernd, ploppend, tropfend, murmelnd oder eben vollkommen still.

Früher konnte man Wasser überall hören. Man ging durch ein Feld und hörte es murmeln und sickern zwischen den Halmen. Heute läuft im Hintergrund Musik – immer, überall. Auch in Japan. Die Welt ist mit Tönen zugekleistert. Und wenn keine Musik gespielt wird, hat man die eigene dabei, Kopf- und Ohrhörer sind überall. Heute will man die Umwelt nicht mehr wahrnehmen, man separiert sich, schützt sich vor ihr, kapselt sich ab.

In der Edo-Zeit lauschten Dichter dem Wind, dem Tropfen eines Baches, dem ersten Ruf eines Vogels. Sie schrieben Gedichte und hatten ein feines Gespür für den Klang, der sie umgab. Ob man davon noch etwas hören kann?

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Ein Hauch von Kühle – 15 sommerheiße Haiku

Ein Hauch von Kühle – 10 sommerheiße Haiku

Ein kühles Bad oder die Air Condition ersetzen sie nicht, kühle Gedanken helfen leider auch nicht weiter. Doch das klassische Haiku weiß, dass Linderung nahe ist.

Heiß war es auch früher schon im Sommer. Heute natürlich erstrecht in den modernen Betonwüsten. Und die Leute litten darunter. Eines ist klar: Am schönsten ist die Hitze wenn sie wieder vorbei ist. Dann, wenn endlich Kühle einkehrt. Davon handeln diese Dreizeiler aus alter Zeit.

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Bashō – 11 seiner berühmtesten und bekanntesten Haiku

Bashō - 11 seiner berühmtesten und bekanntesten Haiku

Haiku Highlights von Matsuo Bashō. Mit dabei sind ein (unvermeidlicher) Frosch, ein Teich, Sommergras, Tempelglocken, Träume … Und schon wird das alte Japan wieder lebendig.

Diese Dreizeiler sind weithin geschätzt und über den Kreis der Haikuliebhaber hinaus bekannt. Sie werden häufig gezeigt und noch öfter erwähnt. Sie beweisen, dass der Meister nichts von seiner Faszination eingebüßt hat. Einziges Manko, die Gewöhnung. Aber es gibt ja noch rund 900 weitere Haiku von Matsuo Basho.

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