
So hätte sie aussehen können – die Frau, die eine rote Feder hielt. Einige Verse sind erhalten. Ihr Gesicht nicht. Doch dieser Ausdruck kommt ihr vielleicht nahe: wach, diszipliniert, aber nicht gebändigt, achte aufs Haar …
Die rote Feder: Poesie einer unbeirrbaren Frau
In einer Zeit, in der das Dichten den Männern gehörte und die Regeln festgezurrt waren, schrieb sie sich mit roter Feder in die Literaturgeschichte: Hakō (羽紅) war eine der wenigen namentlich bekannten Dichterinnen der Edo-Zeit. Ihr Name – ein Bild aus „Feder“ (羽) und „Karmesinrot“ (紅) – war nicht nur ein Pseudonym. Er war Programm.



